Die Abkürzung DECT steht für Digital Enhanced Cordless Telecommunications und beschreibt einen Standard für Schnurlostelefone sowie für die kabellose Übertragung von Daten. Eingeführt wurde DECT als Nachfolger für die Standards CT1+ und des CT2, die seit dem 31. Dezember 2008 nicht mehr genutzt werden dürfen. Die Betriebserlaubnis für den DECT-Standard gilt aktuell bis zum Jahre 2020.

Einsatzgebiete von DECT

Der Standard wird grundsätzlich verbindungsorientiert eingesetzt und ist in erster Linie für die sogenannte picozellulare Telefonie innerhalb von Gebäuden ausgelegt. In Gebäuden ist eine Reichweite zwischen 30 und 50 Metern möglich, während im Freien auch Übertragungsstrecken von bis zu 300 Metern möglich sind. Als Ausgangsleistung sind maximal 250 mW erlaubt. Im Gegensatz zur Technologie bei Mobiltelefonen ist der DECT Standard eine reine Zugangstechnologie, die lediglich für eins bis sechs Teilnehmer ausgelegt ist. Die Teilnehmer sind über eine Basisstation in einem geeigneten Basisnetzwerk miteinander verbunden. Der DECT-Standard beschreibt dabei nicht das Netz an sich, bei dem die Anbindung über ein sogenanntes Gateway erfolgt, welches in der Regel als Basisstation bezeichnet wird. In den meisten Fällen erfolgt die Wandlung in das öffentliche Telefonnetz. Dazu werden auch neuere Technologien wie etwa die IP-Telefonie verwendet. Es gibt jedoch auch Endgeräte wie beispielsweise Babyphones, bei denen kein Gateway im Netzwerk vorhanden ist. Da der DECT-Standard andere Frequenzbereiche nutzt als zum Beispiel WLAN und Bluetooth, werden diese Netzwerke während des Betriebes nicht gestört.

Mobilitätseigenschaften

Durch den DECT-Standard wird die kurzzeitige Mobilität in einer spezifizierten Qualität und mit einer guten Verständlichkeit unterstützt. Innerhalb eines mehrzelligen Funknetzes erfolgt der Wechsel der Basisstation durch Weiterleiten an eine andere Zelle, was auch als automatisches Handover bezeichnet wird. Eine langfristige Mobilität lässt sich durch das Einbuchen in ein anderes Netz als automatisches Roaming erreichen. Als Ersatz ist auch ein manuelles Einbuchen in eine andere Basisstation oder ein anderes Basisnetzwerk möglich. Was die Mobilitätseigenschaften betrifft, gibt es keine einheitlichen Standards. Je nach Gerätetyp müssen spezielle Vorkehrungen in den Geräten oder zusätzliche manuelle Einstellungen durchgeführt werden.

ECO-DECT

Damit eine reibungslose Funktion gewährleistet ist, muss die Basisstation auch im Ruhezustand ständig Impulse senden, um eine Synchronisation der einzelnen Mobilgeräte zu ermöglichen. Während der Nutzung kann es dabei zu einer gewissen Strahlenbelastung kommen. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat die Hersteller im Jahre 2006 dazu aufgefordert, die Geräte so zu konzipieren, dass die Basisstation im Standby-Modus automatisch abgeschaltet wird. Zudem sollen die Mobilteile mit einer bedarfsgerechten Regelung der Sendeleistung ausgestattet werden. Daraus bedingt ergibt sich eine reduzierte Sendeleistung der Mobilteile, für den Fall, dass sich diese nicht nahe an der Basisstation befinden.