EDGE ist die Abkürzung für „Enhanced Data Rates for GSM Evolution“. Es handelt sich dabei um eine spezielle Technik, mit der die Datenübertragung in GSM-Mobilfunknetzen erhöht werden soll. Um dies zu erreichen, wurde ein zusätzliches Modulationsverfahren eingeführt. Der Vorteil von EDGE liegt darin, dass die Technik mit einem geringen Aufwand in die Mobilfunknetze integriert werden kann und die bereits vorhandene Mobiltelefonie hiervon nicht gestört wird. Es muss dabei weder die Software der GSM-Basisstation aktualisiert noch einzelne Teile ausgetauscht werden.
Verbreitung von EDGE
Bei EDGE handelt es sich um keinen eigenen Mobilfunk-Standard, sondern eher um einen Zwischenschritt hin zur moderneren, dritten Generation UMTS. Eingesetzt wird die Technik mittlerweile in 75 Ländern. Dabei begann der EDGE-Ausbau in Deutschland erst relativ spät. Der Netzbetreiber T-Mobile begann im Jahre 2006 als erster Provider mit dem Ausbau seines Netzes. Seit 2008 können Kunden des Anbieters flächendeckend über die EDGE-Technik verfügen. Die Anbieter Vodafone und O2 begannen 2007 bzw. 2008 ebenfalls mit einer Aufrüstung ihrer Netze. In Österreich und der Schweiz steht die EDGE-Technik ebenfalls so gut wie flächendeckend zur Verfügung.
Funktionsweise der EDGE-Technik
Die Technik basiert auf dem Standard von GSM, bei dem die Daten in Paketen über das GSM-Netz versendet werden. Damit es während der Verbindung zu keiner Unterbrechung kommt, wird hierfür ein kompletter Kanal reserviert. Bei der EDGE-Technik werden bessere Modulationsverfahren als bei GPRS eingesetzt, sodass eine größere Anzahl an Daten pro Zeiteinheit übertragen werden kann. Dadurch erhöht sich die Kapazität innerhalb einer Mobilfunkzelle, ohne dass hierfür zusätzliche Frequenzen benötigt werden. Wichtig dabei ist, dass sowohl das Basis- wie auch das Endgerät EDGE-kompatibel ist. Je nach Verfügbarkeit schalten die Endgeräte automatisch zwischen EDGE und GPRS um. Je höher der EDGE-Anteil bei den Nutzern ist, desto grösser ist auch die insgesamt zur Verfügung stehende Datenrate. Dadurch sinkt auch die Gefahr von einer Reduktion der Bandbreite aufgrund einer Überlastung des Netzes.
Schneller als GPRS
DIE EDGE-Technik ermöglicht wesentlich höhere Geschwindigkeiten bei der Datenübertragung als bei reinem GPRS. Die maximale Downloadrate beträgt 220 Kbit/s und für den Upload stehen maximal 110 Kbit/s zur Verfügung. Allerdings reichen diese Geschwindigkeiten nicht aus, um anspruchsvollere Dienste auf einem Mobiltelefon nutzen zu können. Aus diesem Grund werden mittlerweile wesentlich schnellere Verfahren eingesetzt. Der Nachfolger der EDGE-Technik ist UMTS, welches für die dritte Mobilfunkgeneration steht. Mit UMTS sind Datenübertragungen von bis zu 7,2 Mbit/s möglich. Aktuell sind die Provider gerade mit dem Ausbau der vierten Generation LTE beschäftigt. Diese bietet sogar theoretische Datenübertragungen von bis zu 100 Mbit/s.