VoIP – Voice over IP – bedeutet, vereinfacht gesagt, Sprachtelefonie über Internetleitungen. Telefoniert werden kann dabei entweder am Computer, an speziellen IP-Telefonen oder – mittels Adapter – auch an klassischen Telefonapparaten, die an ein Computernetzwerk angeschlossen sind. Diverse Messenger Dienste im Internet bieten ebenfalls die Möglichkeit an, nicht nur Text, sondern auch Sprach- und Live-Kamera-Daten zu übertragen. Sie treten damit in direkte Konkurrenz zu dem bekannten Dienst Skype, der allerdings nicht auf dem klassischen VoIP-Protokoll, sondern auf einem eigenen, bislang nicht veröffentlichtes Protokoll auf Peer-to-Peer Basis für die Datenübertragung nutzt.

Mittels IP-Telefonie lassen sich auch an das klassische Festnetz angeschlossene Geräte erreichen, vor allem bei Auslandsgesprächen sind IP-Dienste bei den Minutenpreisen oft wesentlich günstiger als klassische Festnetztelefonie-Anbieter. Auch Nebenstellenanlagen und die ganze Telefon-Infrastruktur von Unternehmen lassen sich als VoIP Lösung gestalten.

Vorteil: Einheitliches Netz für Internet, Intranet und Telefonie und damit Kostenreduktion

Der Vorteil eines einheitlich aufgebauten Netzes für alle Kommunikationsvorgänge ist ein durchaus wichtiges Argument für den Einsatz der VoIP Technologie in Unternehmen, die meist geringeren Kosten durch geringere Minutenpreise und kostenlose Telefonate innerhalb des Unternehmens auch bei entfernt liegenden Unternehmensteilen sowie die gegenüber klassischer Festnetztelefonie bei IP-Telefonie stark vereinfachte Möglichkeit, Video- oder Telefonkonferenzen abzuhalten, sind weitere schlüssige Argumente für die VoIP Technologie. Abgesehen von den Investitionen, die ein Umstieg erfordert, bietet IP-Telefonie also langfristig in jedem Fall eine deutliche Kostenreduktion.

Viele private Nutzer in Deutschland

Immerhin fast 7,8 Millionen Menschen gaben in Deutschland bei einer Befragung an, ausschließlich IP-Telefonie zu verwenden, und kein klassisches Festnetz mehr zu nutzen – Tendenz steigend. VoIP- und VoIP-ähnliche Dienste wie Messenger mit Videotelefonie-Übertragung finden immer weitere Verbreitung, viele dieser Dienste sind heute auch über die Internetverbindung via Smartphone und Tablet nutzbar, und damit ein theoretischer Ersatz auch für Mobiltelefone.

Leistungsfähige Datenleitungs-Infrastruktur ist Voraussetzung

Breitband-Zugänge mit hoher Leistungsfähigkeit und entsprechender Bandbreite sind die Voraussetzung für das reibungslose Funktionieren von VoIP-Diensten. Die notwendige Netzinfrastruktur erfordert deshalb einen zumindest teilweisen Glasfaserausbau oder – alternativ – eine massive Ausweitung und Forcierung der LTE-Technologie mit entsprechenden Bandbreiten, um auch in Zukunft dem stark steigenden Trend auch technisch nachkommen zu können.

Voice over IP als Telefon-Infrastruktur

Im Hinblick auf den Erfolg der Technologie liegt natürlich nahe, auch die gesamte Sprachtelefonie-Infrastruktur auf VoIP umzustellen. Im kleinen Rahmen wurde bereits damit begonnen, solche Netze zu schaffen. Einige Probleme sind dabei allerdings noch zu lösen, wie etwa die Rufnummernvergabe in solchen Systemen. IP-Adressen wären theoretisch zwar möglich, um einen Teilnehmer zu identifizieren, allerdings können sich die IP-Adressen von ans Internet angeschlossenen Geräten ändern, überdies sind sie nicht sehr leicht zu merken. Entsprechend dem hauptsächliche verwendeten Protokoll SIP wären auch von der IP-Adresse unabhängige SIP-Nummern denkbar, andernfalls eine Einarbeitung von VoIP-Systemen in bestehende Rufnummernvergabepläne.