Die Abkürzung A-GPS steht für Assisted Global Positioning System und bedeutet so viel wie „Unterstütztes Globales Positionierungssystem“. Es handelt sich dabei um ein Verfahren, mit dem Hilfsdaten über ein von GPS verschiedenes Netz zur Positionsbestimmung übertragen werden. Über eine separate Datenverbindung wie beispielsweise ein Mobilfunknetz wird der Empfänger mit zusätzlichen Informationen wie etwa der ungefähren Position des Empfängers versorgt. A-GPS ermöglicht eine genauere und schnellere Bestimmung der Position als das herkömmliche Global Positioning System.

Nachteile des normalen GPS

Das satellitengestützte Positionsbestimmung wurde in erster Linie dazu entwickelt, um die Position eines ständig aktiven Empfängers zu ermitteln, der sich im Freien aufhält. Kommt es zu häufigen Unterbrechungen des Satellitenempfangs beispielsweise durch schnelle Ortswechsel, Durchfahren eines Tunnels oder des Aufenthalts in Gebäudekomplexen, dann stößt es relativ schnell an seine Grenzen. Die Folge ist, dass die erneute Positionsbestimmung nach einer Unterbrechung relativ lange dauert. Da die Positionsbestimmung jedoch sehr genau ist, ermöglicht es beim Einsatz in Mobilfunkgeräten das Anbieten von standortbezogenen Diensten.

    Beim normalen GPS kommt es in erster Linie zu folgenden Problemen:

  • Wie schnell eine erste Positionsbestimmung vonstatten geht, hängt von der Aktualität des Almanachs ab, der im Empfänger gespeichert ist. Dieser Almanach wird mit den Geo-Positions-Daten übermittelt, wobei die Satelliten anschließend ihre Bahndaten darin auflisten. Daraus ergibt sich, dass bei längerer Inaktivität zunehmend mehr Daten übermittelt werden müssen, bevor eine erneute Bestimmung der Position möglich ist. Ist der Empfänger zwischen zwei und sechs Stunden inaktiv, beträgt die Übertragungszeit hierfür etwa 45 Sekunden. Für den Fall, dass der Empfänger erst nach mehreren Tagen wieder aktiv ist oder seine Position über eine größere Entfernung verändert hat, kann die Übertragung der benötigten Daten bis zu 12,5 Minuten dauern.
  • In vielen Fällen ist die Sicht zum Satelliten eingeschränkt, sodass eine Standortbestimmung nicht möglich ist. Dies ist beispielsweise in innerstädtischen Gebieten, Gebäudekomplexen oder Tunnels der Fall.
  • Der Verbrauch an Strom ist beim Satellitenempfänger immens hoch

Funktionsweise

Beim Einsatz von A-GPS werden die genannten Probleme verringert, da hier ein separates Netz, wie beispielsweise das GSM-Mobilfunknetz genutzt wird, um die benötigten Daten zu übermitteln. Aufgrund der bei Mobiltelefonen genutzten Funkzelle ist die ungefähre Position des Empfängers bereits bekannt. Durch Messungen der Signallaufzeiten mittels anderer in der Nähe stehender Mobilfunkmasten wird die Position noch weiter präzisiert. Die so ermittelte ungefähre Position wird genutzt, um den Suchbereich der Satellitensignale einzuschränken und so eine schnellere Positionsbestimmung zu ermöglichen. Damit die Technik einwandfrei funktioniert wird die Unterstützung der GSM-Netzbetreiber benötigt. Dazu müssen auch die Mobiltelefone diese Technik unterstützen. Seit 2009 wird A-GPS bei allen GPS-fähigen Telefonen wie Handy oder Smartphone sowie auch in allen GSM-fähigen Navigationsgeräten eingesetzt.