CSD steht für Circuit Switched Data und ist ein veralteter Standard für die Internetverbindung von Mobiltelefonen, in manchen Fällen wird diese Art der Verbindung auch als GSM-Standard bezeichnet. Möglich ist diese Verbindungsart bereits für alle Mobiltelefone, die ein eingebautes Modem besitzen.
Langsame Verbindungsgeschwindigkeit und Blockierung des Telefons
Die maximal mögliche Geschwindigkeit liegt bei CSD-Verbindungen bei 9,6 Kbit/s, durch Verzicht auf eine ansonsten automatisch mitlaufende Fehlerkorrektur können auch Maximalwerte von 14,4 Kbit/s erreicht werden. Diese Verbindung wird nicht wie bei modernen Verbindungsarten paketvermittelt hergestellt, sondern über einen kontinuierlichen Datenstrom mit einer Gegenstelle. Daraus resultiert auch die im Vergleich zu modernen Übertragungsverfahren sehr langsame Verbindungsgeschwindigkeit.
Einer der wesentlichen Nachteile bei diesen Verbindungen ist darüber hinaus auch, dass damit sämtliche Funkkanäle bei einer Internetnutzung belegt sind – also auch keine Telefonanrufe durchgestellt werden können. Das Handy ist solange nicht erreichbar, wie die Internetverbindung eingeschaltet ist. Bei paketvermittelten Diensten, wie etwa der UMTS-Technologie, wird im Gegensatz dazu kein Funkkanal belegt, Telefonieren bei eingeschalteter Internetverbindung ist dort also möglich.
Durch Kanalbündelung können allerdings höhere Geschwindigkeiten erreicht werden
Wenn man die verfügbaren GSM-Kanäle bündelt, kann man insgesamt ein Vielfaches der ursprünglichen Geschwindigkeit erreichen. Diese Technologie heißt HSCSD. Durch die acht verfügbaren GSM-Kanäle wäre theoretisch eine Geschwindigkeit von bis zu 115,2 Kbit/s durch die Kanalbündelung erreichbar, da aber sowohl Upstream als auch Downstream über die vorhandenen Kanäle laufen müssen, liegt das praktisch erreichbare Maximum mit dieser leitungsbasierten Technologie bei 57,6 Kbit/s. In Deutschland, wo bei den am Markt befindlichen Geräten nur vier statt acht GSM-Schlitze zur Verfügung stehen, sind damit allerdings nicht mehr als 43,6 Kbit/s im Downstream zur Verfügung, im Upstream dann lediglich 14,4 Kbit/s.
Leitungsbasierte Zugänge und Kanalbündelung werden in Deutschland nicht von allen Netzbetreibern angeboten, in der Regel wird heute im Allgemeinen auf paket-orientierte Datendienste gesetzt. Der Vorteil der HSCSD-Technologie ist aber vor allem beim Streamen von Videos und anderen Echtzeitanwendungen erkennbar, die aufgrund der ausgeschalteten Fehlerkontrolle wesentlich ruckelfreier laufen.
CSD-Technologie versus paketvermittelte Dienste
Als paket-orientierter Datendienst gelten GPRS und EDGE und für höhere Geschwindigkeiten auch Technologien wie UMTS, oder HSDPA / HSUPA. Gerade bei einem Smartphone, das sehr häufig auch zum Surfen im Internet eingesetzt wird, sind die schnelleren, paketvermittelten Dienste wesentlich besser geeignet. Bei den meisten Netzbetreibern ist heute ein EDGE-Zugang – oder wenigstens eine GPRS-Verbindung – darüber hinaus ohnehin so gut wie flächendeckend verfügbar.
Die CSD-Technologie als leitungsbasierter Übertragungsweg ist damit praktisch ein veraltetes Relikt geworden – ähnlich wie bei kabelgebundenen Internetzugängen die ISDN-Technologie. Auch die verfügbaren Endgeräte, die leitungsbasierte Übertragung mit Kanalbündelung unterstützen können, gehen seit dem Jahr 2006 laufend zurück, und praktisch kein Smartphone kann heute noch HSCSD-Technologie nutzen.