Unter einem Tablet versteht man im üblichen Sprachgebrauch ein vergrößertes, hochgerüstetes Smartphone, das die Brücke zwischen Smartphone und Notebook schlagen soll. Zuvor waren gelegentlich Geräte als Tablet PCs am Markt zu finden, auf die nicht alle typischen Kennzeichen der heute gängigen Tablets aufwiesen – mittlerweile findet man sie aber kaum mehr. Das hervorstechendste Merkmal von Tablets ist der Touchscreen, der eine Bedienung und Steuerung von Programmen mittels einfacher Fingerberührung erlaubt(in Apples Fall ein Retina-Display) – das fördert vor allem die Bedienungsfreundlichkeit. Das Betriebssystem ist entweder iOS vom Hersteller Apple (iPad), für alle anderen Geräte aber meist das von Google speziell für Tablets und Smartphones entwickelte Android, das mittlerweile bereits in der Version 4.0 vorliegt.

Das iPad von Apple

Die Idee, ein vergrößertes Smartphone auf den Markt zu bringen, stammt ursprünglich vom mittlerweile verstorbenen Apple-Chef Steve Jobs. Anfangs von vielen noch für „unnütz“ erklärt, hat das Tablet heute zu weiten Teilen die Notebooks und vor allem die Netbooks verdrängt. Grund dafür sind vor allem die einfache Handhabbarkeit und Bedienbarkeit, die mögliche Nutzung als Ebook-Reader oder Navigationssystem. Trotz der fehlenden physischen Tastatur ist vor allem das iPad heute dennoch als fast vollwertiges Arbeitsgerät anzusehen. Die Anbindung ans Internet erfolgt bei iPads von Apple wahlweise über WLAN oder UMTS, eine Anbindung über LTE ist in Zukunft geplant.

Das von Apple für iPhone und iOS entwickelte Betriebssystem wurde mehrmals in Bezug auf Bedienerfreundlichkeit und Nützlichkeit optimiert, und ermöglicht heute ein schnelles Arbeiten, Surfen und auch Multitasking, ähnlich wie am klassischen Rechner. Die Fingergesten, die ebenfalls eine Entwicklung von Apple sind, ermöglichen dem User, viele Funktionen, die auf dem klassischen PC mit Tastenkombinationen gemacht werden können, mittels einfacher Bewegungen von zwei oder mehr Fingern auf dem Bildschirm auszuführen, wie etwa Zoomen, Blättern oder Seiten schließen. Zusätzliche Programme werden auf dem iPad durch eine sogenannte App, also eine kleine Applikation, ersetzt, von denen es mittlerweile mehrere hunderttausend – teils kostenlos und teils kostenpflichtig – auf iTunes gibt.

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Kritik am iOS gibt es vor allem deshalb, weil das Betriebssystem abgeschlossen ist, und somit keine andere als eine von Apple freigegebene App erlaubt, und die Anbindung vieler Peripheriegeräte am iPad nicht möglich ist. Diese Maßnahme dient allerdings auch der Integrität des Programms und dem Schutz des Users, und hat sich bislang durchaus bewährt. Mit einem sogenannten „Jailbreak“, durch das Aufspielen eines modifizierten iOS, lässt sich diese Sperre bis zu einem gewissen Grad umgehen, allerdings sind Jailbreaks illegal, und führen zum Totalverlust aller Garantieansprüche.

Android Tablet

Das offene und kostenlos verfügbare Android Betriebssystem ist ähnlich aufgebaut wie das iOS, allerdings in vielen Punkten umfangreicher und ausgefeilter. Ebenso wie das iOS unterstützt es ein Instant-On, das heißt dass das Tablet, anders als ein PC nicht gebootet werden muss. Tablets mit Android erschienen allerdings erst nach dem iPad auf dem Markt, sie sind also in gewisser Weise verbesserte Klone.

Die Zahl der Apps für ein Tablet ist wesentlich höher als für iOS, obwohl beide Betriebssysteme immer noch am Markt annähernd gleich verteilt sind. Das Programmieren einer App für Android ist allerdings wesentlich einfacher, und durch die Open Source Lizenz entstehen viel schneller neue und verbesserte Versionen des Betriebssystems als beim iPad. Die aktuelle Version 4.0 trägt auch den Namen Ice-Cream-Sandwich – alle Hauptversionen sind nach amerikanischen Süßspeisen benannt. UMTS, WLAN und zukünftig auch LTE sind beim Android Tablet ebenso möglich wie beim iPad.

Das Tablet als Computer der Zukunft

Den gegenwärtigen Trends zufolge kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass das Tablet auf lange Sicht Notebooks und Netbooks fast vollständig ersetzen wird. In einer zunehmend digitalen Welt, die hauptsächlich Internet-basiert ist, hat das Tablet als wesentlich leichteres, mobileres und handlicheres Gerät mit einfacher Bedienung die besseren Marktchancen. WLAN und UMTS bzw. LTE ersetzen bereits heute in weiten Teilen kabelgebundene Internetzugänge.

Leben ohne physische Tastatur

Die noch von Schreibmaschinen stammende, physische QWERTZ-Tastatur wird beim Tablet durch eine virtuelle Bildschirm-Tastatur ersetzt. Das stellt zwar kein Optimum für die Texteingabe am Tablet dar, ist aber in den meisten Fällen ausreichend. Zusätzlich lassen sich bei solchen Geräten auch problemlos Bluetooth Tastaturen zur Eingabe größerer Textmengen anschließen. Neue Formen der Texteingabe werden laufend erprobt, bis auf SWYPE hat sich bislang aber kein Eingabesystem als klar überlegen herausgestellt.